Hauttraining

Besondere Beanspruchung einzelner Körperteile durch eine unphysiologische Belastung kann einhergehen mit dem Verlust des belasteten Fells, aber auch mit Wunden an besonders empfindlichen Stellen. Wenn absehbar ist, daß diese unpysiologische Belastung auf Dauer weiterbestehen wird, macht es Sinn, die Haut der betroffenen Region zu trainieren, sie abzuhärten. Damit verhindert man zum einen natürlich sichtbare Wunden, zum anderen aber auch Mikroverletzungen, die für das bloße Auge nicht zu sehen oder nur zu erahnen sind. Durch diese Mikroverletzungen (wie auch durch wunde Stellen) haben Keime ein leichtes Spiel, einzudringen und Infektionen auszulösen. Begünstigt wird das noch, wenn die Durchblutung schlechter ist als gewöhnlich. Das kann z.B. die Folge von Gefäßverschüssen sein, ist aber auch nicht ungewöhnlich nach der Schädigung von Nerven: Bestimmte Nervenfasern regulieren die Eng- oder Weitstellung der Gefäße, wenn die geschädigt sind, funktioniert dieser Regulationsmechanismus logischerweise nicht mehr.

Zeigen sich die ersten Veränderungen, wie z.B. abgescheuertes Fell oder auch kleinere Wunden, dann ist so ein Training spätestens sinnvoll. Offene Wunden sollten natürlich zunächst unter maximalem Schutz vor Beanspruchung zur Abheilung gebracht werden. Danach kann man dann im Verlauf mehrerer Wochen die Schutzmaßnahmen immer weiter reduzieren. Dadurch wirken die schädigenden Reize immer ein wenig stärker auf die Haut ein. Bei dieser langsamen Gewöhnung hat die Haut aber Zeit zu reagieren und sich zu schützen, indem sie stärker verhornt.

Zu achten ist in dieser Phase ganz besonders auf eine optimale Hautpflege. Die Haut sollte geschmeidig gehalten werden, was ich bei Emmas Pfote mit der Kombination von Bepanthen (morgens) und reinem Melkfett (abends) erreiche. So reduziert man die Gefahr von winzigen Hautrissen auf ein Minimum. Ganz wichtig ist auch, daß die einzucremenden Stellen vorher gründlich gereinigt werden. Viele Bakterien finden das Eincremen auch ganz toll und wachsen unter der Fettschicht gleich noch einen Tacken besser.
Kommen zusätzlich noch andere schädigende Reize an der Belastungsstelle zum Wirken (z.B. bei Windelkatzen Urin und Kot im Windelbereich), sollte man peinlichst genau darauf achten, daß diese nach Möglichkeit nur so kurz, wie es eben geht, einwirken können.

 

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