Die Anwendung von Socken kann sinnvoll sein, auch wenn man zunächst erstmal denkt, was das denn wohl für eine schwachsinnige Idee ist, einer Katze eine oder mehrere Socken zu verpassen ;-). Zudem gewöhnen sich die Tiere in der Regel sehr schnell daran.

Unphysiologische Nutzung, wie Emma sie hatte (sie lief ja zunächst hinten rechts auf dem Pfotenrücken), führen fast unweigerlich zu einem Fellverlust der beanspruchten Stelle. Die Haut, die nun freiliegt, ist mit weniger Hornhaut ausgestattet, als die Pfotenballen. Um das Gewebe langsam und möglichst reizarm an die neue Belastung zu gewöhnen, bieten sich Socken an. Zum Training der Haut sollte man aber unbedingt die Katze auch kurzfristig ohne die schützende Socke laufen lassen. Bei Emma habe ich mit einer Stunde täglich ohne Socke angefangen, diese Zeit wird dann immer weiter gesteigert, bis sich letztendlich die Haut an die Belastung gewöhnt und mehr Hornhaut gebildet hat. Dann kann die Katze auch wieder ohne Socken toben und spielen.

Im Rahmen von Lähmungen durch Nervenverletzungen kommt es nicht selten zu Störungen der Blutversorgung der betroffenen Extremität. Das führt wiederum zu schneller entstehenden und schlechter abheilenden Wunden. Ist die Sensibilität vorhanden, kommt es aber trotzdem zum heilungstypischen Juckreiz. Daß der vom Tier nicht gut toleriert wird, ist irgendwo klar. Schnell kommt es dann dazu, daß solche Stellen immer wieder aufgebissen werden und somit nur verzögert, mit etwas Pech gar nicht abheilen. In diesem Falle bietet eine Socke einen guten Schutz vor den Zähnen der Katze. Durch die Socke bekommt die Wunde gut Luft und kann problemloser abheilen.

Wichtig beim Anziehen der Socke ist, daß die Zwischenzehenräume mit einem kleinen Wattestreifchen voneinander getrennt werden, damit die Krallen nicht an benachbarter Haut scheuern.

Emmas Socke ist 11 cm lang und hat etwa 3 cm im Durchmesser. Damit die Pfote nicht gequetscht wird, ist es sinnvoll unterhalb des Bündchens etwas breiter zu werden. Allerdings rutscht die Socke dann unter Umständen auch schneller. Da Emma trotz Behinderung recht agil ist, haben wir uns neben den Druckknöpfen oben am Bündchen mit einem weiteren Knopf oberhalb der Pfote beholfen, der die erforderliche Rutschfestigkeit bringt. So zieht sie sich die Socke nicht beim ersten Sprung aus.



 

An dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an Sabine, die so lieb war, Emma die Socken zu stricken!

 

in memoriam Sabine Oder

-

die leider Anfang des Jahres 05 plötzlich und viel zu früh verstorben ist.

Der Verschluß bringt zusätzlichen Halt. Wichtig ist, daß er oberhalb der Pfote angebracht ist, da es sonst zu Druckstellen kommen kann.

 

© nervzwerge.de, 2001 - 2005