Impfungen und Wurmkuren

Junge Kätzchen sind zunächst praktisch immer verwurmt, daher sollten sie vor der ersten Impfung, der Grundimmunisierung, gründlich gegen alle Wurmarten, die Katzen befallen (Haken-, Band- und Spulwürmer), behandelt werden. Diese Wurmkuren gibt es in Pasten- oder Tablettenform. Beides wird nach dem Körpergewicht dosiert und verabreicht. zur Tablettengabe

Geimpft werden sollte prinzipiell jede Katze. Auch Wohnungskatzen sind Krankheitserregern ausgesetzt, die wir Menschen unter unseren Schuhsohlen in die Wohnung schleppen können. Sinnvoll für reine Stubentiger ist die Impfung gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche. Wer mit seinen Tieren auf Ausstellungen geht, sollte auch gegen Leukose impfen lassen. Freigänger brauchen das volle Programm, also die Impfung gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche, Leukose und Tollwut.
Außerdem gibt es eine Impfung gegen FIP, die allerdings nicht ganz unumstritten ist. Die Infektion erfolgt bei den meisten Katzen allerdings kurz nach der Geburt, die Impfung kann erst ab der 16. Lebenswoche stattfinden. Im Gegensatz zu den anderen Impfungen erfolgt hier eine lokale Immunisierung. Der Impfstoff wird auf die Nasenschleimhaut geträufelt. So soll die Eintrittspforte des Erregers, die Nasenschleimhaut, gegen den Erreger quasi abgesichert werden.

Sowohl für Leukose als auch für FIP sollte vor der Grundimmunisierung eine Titerbestimmung erfolgen; eine Impfung nach stattgehabtem Kontakt mit den Erregern ist zwar nicht schädlich, aber völlig nutzlos. Man kann immer wieder lesen, daß ein vorbestehender Titer für den Ausbruch der Erkrankung nach der Impfung verantwortlich sei. Das wird aber auch durch vermehrtes Wiederholen nicht richtiger, es ist nämlich schlichtweg falsch.

Die Grundimmunisierung erfolgt nach erfolgreicher Entwurmung unter Gesundheit der Katze. Zur Impfung sollte immer eine gründliche Untersuchung gehören, bei der gezielt nach Infektionen gesucht wird. Der Tierarzt wird dabei die Lymphknoten abtasten, das Herz und die Lungen abhören sowie fiebermessen. Erst danach wird geimpft. Für Katzenschnupfen, Katzenseuche, Leukose und FIP ist nach dieser Erstimpfung nach 4 Wochen eine Wiederholung der Impfung erforderlich, danach wird einmal jährlich aufgefrischt. Bei der Tollwutimpfung ist keine Wiederholung erforderlich, aber auch bei ihr muß nach 12 Monaten die erneute Immunisierung erfolgen.

Die bekannteste und gefürchtetste Impfnebenwirkung ist wohl das Impfsarkom, ein bösartiger Tumor an der Injektionsstelle. Diese Nebenwirkung ist in den USA wesentlich häufiger als hier in Deutschland, weil dort den Imfpstoffen gegen Tollwut und Leukose ein Zusatzstoff zugesetzt wird, der die Wirkung verstärken soll. Er wird mit der verstärkten Entstehung der Sarkome ursächlich in Verbindung gebracht.

Impfreaktionen
Impfreaktionen sind Erkrankungen, die innerhalb der ersten 7 Tage nach einer Impfung auftreten. Sie gehen mit folgenden Symptomen einher:
  • Entzündungen der oberen Atemwege (in erster Linie Nasen-Rachen-Raum)
  • Entzündungen der Augen
  • Geschwüre im Maul
  • Fieber
  • Lahmheit
  • anaphylaktische Reaktion (sehr selten)

Am häufigsten sind sie anzufinden nach der Katzenschnupfen- und Katzenseucheimpfung. Das kann verschiedene Gründe haben:
Möglicherweise hatte sich die Katze schon mit dem Wildvirus infiziert, die Krankheit war aber noch nicht ausgebrochen (sog. Inkubationszeit).
Unter Umständen ist die Impflösung auch durch Lecken oder einen kleinen Kampf bei der Impfung an die falsche Stelle geraten (Maul oder Nase).
Bei Schwächung des Immunsystems bei vorbestehenden Erkrankungen ist die Wahrscheinlichkeit von Impfreaktionen auch erhöht.

 

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