Als Halter von Wellensittichen kann man sich in der Regel schon seelisch darauf einstellen, daß irgendwann einmal der Punkt kommt, an dem einer der Vögel krank wird und "intraschnabulös" Medikamente braucht. Der richtige Griff dafür ist hier abgebildet. Auch wenn es ziemlich brutal aussieht, für den Vogel ist es am wenigsten stressig so. Das Tier ist fest in der Hand und hat keine Gelegenheit, sich durch Bewegungen zu befreien. Die Prozedur wird so am schnellsten über die Bühne zu bringen sein.

Das Einfangen geschieht am besten in möglichst großer Dunkelheit. Wellensittiche sehen dann praktisch gar nichts mehr (schon im Dämmerlicht sehen sie nur noch schlecht) und werden weniger Fluchtversuche unternehmen. Man präge sich also gut ein, wo das Opfer sitzt, schalte bei heruntergelassenen Jalousien das Licht aus und greife beherzt, aber nicht zu kräftig zu. Die meisten Vögel werden in dieser Schrecksekunde erst mal kräftig zubeißen. Bitte nicht vor Schreck loslassen! Stattdessen schnell das Köpfchen zu fassen bekommen und es fixieren. (Das Licht kann nun, falls es noch nicht geschehen ist, wieder angeknipst werden;-). )

Schwachstellen:
Das Köpfchen ist nicht ausreichend fixiert. Erwischt der Schnabel Haut, tut es weh *g*. Und Wellensittichhennen sind besonders gut...

Die Beine werden nicht unter dem Ring- oder kleinen Finger eingeklemmt. Fast jeder Welli wird die Chance gnadenlos ausnutzen, zappeln und sich aus dem Griff befreien.

Ein hilfreicher Tip: Über die "Haltehand" einen Handschuh anziehen. Der schützt nicht nur die Finger vor Beißattacken eines wütenden Wellis, sondern nimmt dem Welli auch die Möglichkeit mit der hautfarbenen Hand Böses zu assoziieren. Das Tier wird dann in der Regel weniger panisch auf die nächsten Hantierereien im Käfig reagieren.

An dieser Stelle ein Dankeschön an Ute Lanzrath, die so nett war, mir dieses Bild zur Verfügung zu stellen, und Henne Minchen für die Sekunde Extrageduld. Unterhalb des Schnabels, das ist übrigens kein Blut, sondern die Reste eines Medikamentes ;-) .

 

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